Mit einem Infostand informiert der Kreisverband Hof/Wunsiedel der Piratenpartei am kommenden Samstag, 6. September, ab 10 Uhr in der Hofer Altstadt über die Notwendigkeit der Legalisierung von Cannabis in der Medizin. Zeitgleich werden dabei Unterschriften für eine gleichlautende Petition an den Bundestag gesammelt.
In Deutschland sind drei Fertigarzneimittel auf Cannabisbasis erhältlich, von denen allerdings nur eines arzneimittelrechtlich zugelassen ist, und das auch nur für ein einziges Krankheitsbild. Bei allen anderen Leiden, bei denen Cannabinoidmedikamente helfen könnten, trägt die Kasse daher in den allermeisten Fällen die Kosten nicht. Auch die Kosten für eine Therapie mit Cannabisblüten werden nicht erstattet. Da gerade die Patienten, die eine Ausnahmegenehmigung für Cannabisblüten besitzen, schwer krank sind und deswegen oft keiner Arbeit mehr nachgehen können, ist es ihnen nicht möglich, die Kosten – oft mehrere hundert Euro pro Monat – aus eigener Tasche zu bezahlen. Auch der vergleichsweise günstige Eigenanbau von Cannabis wurde trotz verschiedener Gerichtsentscheide bis heute noch keinem einzigen Kranken gestattet. In anderen Ländern, z.B. USA, Israel oder Spanien, wurden bereits fortschrittliche Maßnahmen ergriffen, damit Kranke die Medikamente erhalten, die ihnen helfen. Auch Deutschland muss seinen Bürgern eine angemessene medizinische Versorgung ermöglichen. Es darf nicht sein, dass Schwerkranke leiden müssen, während sie sich für ihr Medikament jahrelang durch alle Instanzen klagen.
„Die derzeitige Situation ist untragbar und erfordert schnelles Handeln“, kommentiert Michael Böhm, der Vorsitzende des Kreisverbandes. Er hält eine grundsätzliche Reform der Gesetzeslage beim Thema Cannabis für mehr als überfällig. Gerade die aktuelle Entwicklung in den USA und anderen Ländern zeige, dass eine grundsätzliche Freigabe von Cannabis positive Effekte hat.
Die Petition online unterzeichnen: hanf.to/medizinpetition