Hof-Galerie: das politische Brot vom Vortag
(von Michael Böhm)
Es kam, wie es kommen musste: die Hof-Galerie wird zum Wahlkampfthema. Es wird von allen Seiten entweder angegriffen oder verteidigt und irgendein Nerd hat eine Webseite erstellt.
Und dabei ist die Diskussion eine müssige: das Areal gehört nicht der Stadt und ein Investor wird dort das bauen, was seine Shareholder befriedigt, ob nun gut oder schlecht für die Hofer Bürger.
Statt allzu sehr einen Tanz um eine Baugrube zu veranstalten, sollte eigentlich dort gearbeitet werden, wo es noch Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Wir brauchen dringend einen vernünftigen Busbahnhof, gerne an der alten Stelle.
Und wir müssen uns überlegen, wie wir die beiden großen Chancen – nämlich der neue Bahnhof in der Stadtmitte und das Pilotprojekt autonomer Stadtbus – so nutzen, dass Hof attraktiver wird. Bahnhof und autonome Busse werden Verkehrsachsen verändern und damit Chancen und Gefahren in sich bergen. Hier braucht es Gestaltungswillen!
In meinem Konzept gibt es einen kostenlosen Innenstadtbus, der die um die Kernstadt liegenden Parkplätze verbindet und eben genau durch diese Parkplätze finanziert wird. In der Kernstadt sorgt der Bus für das Verbinden aller Haltestellen im hohen Takt.
Mir ist natürlich klar, dass die Kritiker sagen werden, dass das Geld aus den Parkplätzen für andere städtische Aufgaben budgetiert ist. Aber das ist eine oft angewendete „Totschlag-Argumentation“: gestalten heißt auch, Dinge neu zu regeln.
Warum ein hochgetakteter, kostenloser Bus? Weil nur so ein echter ÖPNV funktioniert. Barrierefrei. Und weil er etwas wäre, was Hof endlich einmal ein Alleinstellungsmerkmal liefern würde. Ein täglich nutzbares Extra, auch noch ökologisch, welches die Lebensqualität in dieser Stadt erhöht, sowohl für den Ur-Hofer als auch für den, der sich überlegt, hier her zu ziehen.
Die einzige Chance für Hof ist es, zu wachsen. Hof muss sich dem demographischen Trend entgegenstemmen und Menschen hier her locken. Und mit mehr Bürgern ist allen geholfen, vom Einzelhandel bis hin zum Shareholder.